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In der Kläranlage wird das Abwasser der Stadt Weiz gesammelt. Das Schmutzwasser wird gut gereinigt und fließt dann in den Weizbach. Sehr lange hat man den Klärschlamm einfach weggeworfen, jetzt nutzt man ihn auch. Der Klärschlamm kommt in den Faulturm. Der Faulturm heißt nicht so, weil er nur faul herumsteht.
In ihm wird bei der richtigen Temperatur Faulgas freigesetzt, das man zum Wärmen benutzen kann. Das passiert dadurch, dass kleine Tierchen den Schlamm fressen und „zermatschen“. Vom Faulturm wird das Gas durch eine Leitung zu einem Speicher geleitet, der wie eine Kuppel ausschaut. Das Gas wird im BHKW verbrannt und dann zu Wärme und Strom gemacht. Der Kompost kommt in Container und kann auch in der Landwirtschaft als Dünger verwendet werden. Die Abkürzung „BHKW“ steht.


Eckdaten

  • Energieschaupunkt: Biogas Blockheizkraftwerk (BHKW)
  • Innovativer Gedanke: Biogasenergie
  • Standort: Werksweg 101, 8160 Weiz
  • Umsetzungsdauer: seit 2004
  • Gesamtkosten: EUR 60.000

Fakten & technische Daten

  • BHKW Leistung: 35 kW
  • Stromproduktion pro Jahr: 70.000 kWh
  • Wärmeproduktion pro Jahr: 150.000 kWh
  • Trägerorganisation: Stadtgemeinde Weiz / Wasserwerk Weiz


Innovationsgehalt

Durch die Inbetriebnahme des Blockheizkraftwerks im Areal der Kläranlage Weiz, konnte eine innovative Art der Energiegewinnung bezweckt werden. Mit dem Faulgas, welches durch die Faulung des Klärschlamms der Anlage entsteht, wird Strom und Wärme für das Betriebsgebäude der Kläranlage erzeugt.

Expertenwissen

Die Kläranlage am Standort Werksweg 101 in Weiz, wurde 1974 in Betrieb genommen. Sie hat eine Ausbaugröße, die für bis zu 30.000 Einwohner*innen ausgelegt ist. Mit einem Tageszufluss von min. 3.500 m3 pro Tag bei Trockenwetter und max. 40.000 m3 bei Regenwetter, fallen im Jahr rund 1.200 Tonnen getrockneter Klärschlamm an. 

Dieser Schlamm wurde für lange Zeit als Abfallprodukt angesehen, bis die Stadtgemeinde Weiz im Jahre 2004 ein Blockheizkraftwerk errichtete, welches das anfallende Faulgas im Faulturm als Energiequelle nutzt. Im turmförmigen, 700 m3 Stahlfaulbehälter finden anaerobe (ohne Sauerstoff), biogene Abbauprozesse statt, welche zum Beispiel Methan, Kohlenstoffdioxid und andere Gase freisetzen und das Faulgas bilden. Das mit Faulgas befeuerte Blockheizkraftwerk läuft mit einer elektrischen Leistung von rund 35 kW und erzeugt dabei 70.000 kWh Strom pro Jahr, sowie 150.000 kWh Wärme. 

Somit dient es sowohl als Stromerzeuger, als auch zur Beheizung des Betriebsgebäudes der Kläranlage und des Faulturms. Neben der damit verbundenen Reduzierung der Betriebskosten hat diese Verwendung auch einen ökologischen Aspekt, da das Gas ansonsten auf Grund des starken Treibhauspotentials ungenutzt abgefackelt werden müsste.