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"Raabklamm 2.0" - Naturschutz und Naturerlebnis

Raabklamm 2.0

Um die beliebte Raabklamm auch in Zukunft zu schützen und gleichzeitig nützen zu können, setzen die sechs Raabklamm-Gemeinden Mitterdorf/Raab, Mortantsch, Gutenberg-Stenzengreith, Naas, Passail und Weiz über das gesamte Jahr 2022 hinweg gemeinsam ein großes Nachhaltigkeitsprojekt um. Das LEADER-Projekt umfasst Gesamtkosten von rd. € 101.700  und wird durch Bund, Land Steiermark (A13) und Europäischer Union mit 60 % gefördert. 

Die Raabklamm ist nicht nur die längste Klamm Österreichs, sondern auch Teil von Natura 2000 - dem EU-weiten Netzwerk für tausende Schutzgebiete. Ausgewiesen als Vogelschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Gebiet, müssen die Große und Kleine Raabklamm besonders geschützt werden. Zeitgleich nutzen jährlich rd. 9.000 Besucher*innen in ihrer Freizeit die zahlreichen Wanderwege des Naturjuwels. 

„Genau diese beiden Aspekte - Naturschutz und Naturerlebnis - möchten wir mit diesem Projekt nachhaltig miteinander verknüpfen, um so auch in Zukunft die Raabklamm zu erhalten und gleichzeitig den Menschen einen Besuch dieses besonderen Gebiets zu ermöglichen“, erklärt Bgm. Erwin Eggenreich als aktueller Vorsitzender der sechs Raabklamm-Gemeinden. 

Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, wurde im Rahmen eines Förderprojekts ein umfassendes Maßnahmenpaket geschnürt, dass nun 2022 umgesetzt wird. So werden die in die Jahre gekommenen Tafeln entlang der Großen und Kleinen Raabklamm erneuert und auch zusätzliche Schilder mit ansprechenden Fotos und informativen Texten aufgestellt. Mit diesem modernen Wegeleitsystem soll allen Besucher*innen der Weg zur und durch die Raabklamm anschaulich gemacht werden. Dieses führt z.B. die Gäste zukünftig vom Parkplatz beim Kindergarten Mitterdorf/Raab mit öffentlichem WC und SB-Automaten in die Kleine Raabklamm - als Ersatz für den Parkplatz beim Eingang ins Bärental. 

Beim Ortsteil Grillbichl (Gemeinde Mortantsch) gibt es nun eine zusätzliche Einstiegsmöglichkeit in die Raabklamm. Nach dem Stausee in Haselbach wurde pünktlich zum Start der Wandersaison für die Besucher*innen ein naturnaher Parkplatz errichtet. Zusätzlich gibt es in Mortantsch bei der Einstiegstelle Jägerwirt eine besondere Neuerung - ebenso bei der Stoffmühle (Gutenberg-Stenzengreith). Bei beiden Einstiegstellen wurde eine innovative Infrastruktur für die Grundbedürfnisse geschaffen. Mit den "öKlos" wurden erstmals barrierefreie Komposttoiletten in der Oststeiermark errichtet. Im Projekt wird nun ein Jahr lang ausprobiert, wie gut diese von der Bevölkerung angenommen werden. Es wurde sogar eine eigene Online-Umfrage dazu eingerichtet. Um einen geruchsneutralen und sauberen Besuch der öKlos zu gewährleisten, wurde mit der DLG Weiz ein soziales Unternehmen aus der Region mit der regelmäßigen Reinigung beauftragt. 

Ergänzend werden noch weitere Infrastruktur-Maßnahmen umgesetzt. In Naas werden gemeinsam mit den Nahversorgerinnen, Selbstvermarktern und Landwirtinnen entlang der Raabklamm in Workshops Lösungen erarbeitet, wie auf unkomplizierte Art den Raabklamm-Besucher*innen naturnahe Verpflegungsmöglichkeiten angeboten werden können. Zusätzlich entsteht bei der Einstiegstelle Arzberg ein Jausenplatz mit Sitzgarnitur, Liegen und mobilen Bäumen. Hierdurch kann jede/r Besucher*in in gemütlicher Atmosphäre die Jause genießen. Ergänzend werden kleinere Jausenstationen mit Sitzbänken und -tischen aus regionalem Holz bei den Einstiegsstellen Stoffmühle und Weiz errichtet. 

„Doch all diese Maßnahmen sind uns noch nicht genug“, wie Nicole Hütter, Projektleiterin und Mitarbeiterin der Energieregion Weiz-Gleisdorf, stolz erzählt. „Auch der beliebt, aber in die Jahre gekommene Waldlehrpfad von Weiz nach Mortantsch wird erneuert und in der Klamm eine Besucherstromanalyse durchgeführt.“ Hierdurch sollen wichtige Informationen für weitere, zukünftige Maßnahmen gewonnen werden. 

Abgerundet wird das Projekt durch die Einbeziehung eines wahren Experten der Raabklamm: Franz Schlögl vom Infozentrum Raabklamm-Gutenberg wird die fachliche Unterstützung sowie bauliche Umsetzung ausgewählter Maßnahmen vor Ort durchführen. 

11.05.2022