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Maderspergergasse

Josef Madersperger, * 6. Oktober 1768 in Kufstein, † 2. Oktober 1850 in Wien, Schneidermeister. Er gilt als einer der Erfinder der Nähmaschine.

Geboren 1768 in Kufstein, übersiedelte Madersperger 1790 mit seinem Vater nach Wien, weil sein Tiroler Elternhaus abgebrannt war. Dort begann er 1807 mit der Entwicklung der Nähmaschine, in die er all seine Ersparnisse und seine ganze Freizeit steckte. 1814 stellte er seine erste Nähmaschine vor, welche die Bewegung der nähenden menschlichen Hand nachahmte. Er hat sich zeitweilig als Obsthändler durchgebracht, wie dem Ansuchen beim Magistrat um Konzession zu entnehmen ist. Allerdings ist nicht bekannt, wie Madersperger diese Gewerbeberechtigung ausgeübt hat. Im Jahr 1823 wohnte er jedenfalls in der Himmelpfortgasse 14 und wurde als gewesener bürgerlicher Schneider geführt.

Nach einigen erfolglosen Verbesserungsversuchen erfand Madersperger 1839 eine Maschine, die den Webvorgang nachahmte und mit dem Kettelstich arbeitete. Da Madersperger kein Geld hatte, um eine Fabrik zu bauen, schenkte er 1839 sein Nähmaschinenmodell dem k.k. polytechnischem Institut (der späteren Technischen Hochschule). 1841 erhielt er eine Bronzemedaille vom Niederösterreichischen Gewerbeverein.

Madersperger verstarb am 2. Oktober 1850, nach nur dreimonatigem gemeinsamen Aufenthalt mit seiner Gattin, völlig verarmt im Wiener Versorgungshaus und wurde auf dem nahe gelegenen Sankt Marxer Friedhof in einem Massengrab beigesetzt. Die Wiener Schneiderinnung ließ an seiner ungefähren Grabstelle ein gusseisernes Kreuz errichten und pflegt dieses bis zum heutigen Tage.

Die Madersbergergasse erhielt 1954 ihren Namen.