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Hebbelgasse

Christian Friedrich HebbelChristian Friedrich Hebbel, * 18.3.1813 in Wesselburen, Dithmarschen; † 13.12.1863 in Wien, deutscher Dramatiker und Lyriker.

Friedrich Hebbel wurde in Wesselburen als Sohn eines Maurers geboren und war dänischer Untertan, da die Region Norderdithmarschen seit 1559 sich unter dänischer Herrschaft befand und erst kurz nach seinem Tod von preußischen Truppen erobert wurde. Nach dem Tod des Vaters (1827) trat Hebbel in die Dienste des Kirchspielvogts Mohr, bei dem er vom Laufburschen zum Schreiber avancierte, freilich in bescheidenen Verhältnissen lebte. Während der sieben Jahre seiner Arbeit beim Vogt konnte Hebbel, der schon immer gern gelesen hatte, auf dessen Bibliothek zurückgreifen. In der Schreiberstube entstanden seine ersten Gedichte, welche zum Teil auch bereits im Eiderstedter Boten veröffentlicht wurden.

Bald wird Amalie Schoppe, Herausgeberin von Neue Pariser Modeblätter, in der er weitere Gedichte veröffentlicht, auf ihn aufmerksam. Sie unterstützt ihn materiell und holt ihn nach Hamburg, wo er im Wissenschaftlichen Verein von 1817 tätig wird.

Von 1843 an veränderte sich Hebbels Leben radikal: Er begann einerseits an Gelenkrheumatismus zu leiden, andererseits eröffnete ihm aber der dänische König Christian VIII. durch ein zweijähriges Reisestipendium die weite Welt: Er reiste erst nach Paris, wo er Heinrich Heine und Arnold Ruge kennenlernte. Dort auch freundete er sich mit Felix Bamberg an, und schrieb das Trauerspiel Maria Magdalena, welches im Dezember 1843 fertig wurde. Er reist über Lyon, Avignon und Marseille nach Rom weiter. Im darauffolgenden Jahr besucht er Neapel, kehrt im Herbst nach Rom zurück und reist dann über Ancona, Triest und Graz endlich nach Wien. Bevor er wieder abreisen wollte, wurden österreichische Bewunderer seiner gewahr, halfen ihm aus seiner neuerlichen finanziellen Notlage.

In Wien, wo Hebbel von nun an bis zu seinem Tod lebte, ehelichte er 1846 die Burgschauspielerin Christine Enghaus. Die Heirat brachte ihm gesicherten materiellen Wohlstand, so dass er sich ungestört seiner literarischen Produktion widmen konnte. Er schrieb vor allem Dramen, u.a. Agnes Bernauer, Gyges und sein Ring sowie Die Nibelungen. Sein größter Erfolg bis heute aber blieb das 1843 entstandene Drama Maria Magdalena. In Wien erhielt Hebbel öffentliche Anerkennung für sein Werk und wurde schließlich als erster mit dem neu geschaffenen Schillerpreis ausgezeichnet.

Während seines gesamten Lebens zeigte Hebbel soziales und politisches Engagement. Er begrüßte die Märzrevolution, nahm aber eine grundsätzlich loyale Haltung zur Regierungsform der Monarchie ein. In seinen Werken schildert er oft tragische, schicksalhafte Verkettungen von Ereignissen und macht die sozialen Probleme seiner Zeit zum Thema.

Friedrich Hebbel starb am 13. Dezember 1863 in Wien im Alter von 50 Jahren. In den letzten Jahren hatte er zunehmend an Rheuma gelitten.

Die Hebbelgasse erhielt 1954 ihren Namen.