Innenstädte stehen mit Blick auf die Zukunft vielfältigen Herausforderungen gegenüber. Die Klimaerwärmung mit ihren Auswirkungen auf das Mikroklima urbaner Räume - Stichwort Hitzeinseln - ist eine der drängendsten und komplexesten, aber längst nicht die einzige. In vielen Kleinstädten ist die Abwanderung großes Thema. Weiz darf sich dank der hohen Lebensqualität und der vielen Arbeitsplätze in der Stadt über Zuzug freuen. Was das Problemfeld der betrieblichen Abwanderung aus den Zentren betrifft, verzeichnet Weiz eine niedrige Leerstandsquote von etwa sieben Prozent.
Die Stadt begegnet der Herausforderung auf unterschiedlichen Ebenen. Fortschrittliche Initiativen wie der Coworking-Space sollen Anreize für Gründer*innen und Betriebsansiedelungen schaffen, Aktionen wie „Weiz packt’s an“ oder „Durchstarten in Weiz“ für Stimulation sorgen bzw. freie Flächen beleben. Fördermodelle wie z. B. Mietzuschuss, Glasfaser-Zuschuss, Wiedereröffnungszuschuss, Investitionsförderung uvm. sind Starthilfen für Unternehmer*innen.
Mittel- und langfristig sieht sich die Stadt mit einer nachhaltigen Innenstadtentwicklung in der Rolle eines Impulsgebers: Wir werden im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten die bestmöglichen Rahmenbedingungen für einen neuen, attraktiven Stadtkern schaffen – es braucht darüber hinaus aber auch Menschen, die auf diesen Zug aufspringen und mitwirken. Es gilt, ein Umfeld zu schaffen, das Handels- und Dienstleistungsbetriebe anzieht und Unternehmer*innen zu Investitionen anregt, um etwa einen Gastgarten auszubauen oder neue Veranstaltungen zu etablieren. Nur so kann unsere Innenstadt zu einem gelebten Zentrum unserer Stadt werden.
Lebendige und grüne Innenstadt
Unser Ziel ist es, eine Innenstadt mit hoher Aufenthaltsqualität zu gestalten, und so wesentliche Weichenstellungen für das Weizer Stadtzentrum der nächsten 30 Jahre vorzunehmen. Dabei ist es ebenso wichtig, ein ganzheitliches Verkehrs- und Parkraumkonzept zu entwickeln, wie auch alternative Mobilitätsformen bereitzustellen, um den innerstädtischen Individualverkehr zu reduzieren und so mehr Plätze zum Wohlfühlen zu entwickeln.
Innenstadtbereiche verbinden
So wollen wir unsere zwei Innenstadtbereiche zwischen Hauptplatz, Bismarckgasse und Kunsthausviertel sowie zwischen Europa-Allee, park’s und Stadtparkquartier „gestalterisch verbinden“. Dazu könnten die Dr.-Karl-Renner-Gasse und Bismarckgasse als attraktiven Verbindungsachse für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen von der Europa-Allee bis zum Hauptplatz neu gestaltet werden, ebenso die Rathausgasse als zweite Verbindungsachse zwischen Südtirolerplatz und Hauptplatz.
Gleichzeitig wird überlegt, Teilbereiche der Innenstadt als verkehrsberuhigte und barrierefreie Begegnungszonen zu gestalten, um die Aufenthaltsqualität nachhaltig zu steigern und neue Gestaltungsmöglichkeiten zu haben. Begegnungszonen sind Verkehrsflächen, die für die gemeinsame Nutzung aller Verkehrsteilnehmer*innen bestimmt sind und wo Autofahrer*innen besondere Rücksicht auf Fußgänger*innen und Radfahrer*innen nehmen müssen und höchsten 20 bis 30 km/h fahren dürfen.
Durchgeführt im Rahmen des Smart City Projektes „grüne StadtOase Weiz“ des Programmes „Leuchttürme für resiliente Städte 2024“.
Das Projekt wird gefördert und abgewickelt vom Klima- & Energiefonds und der FFG.