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Brahmsgasse

Johannes Brahms, * 7.5.1833 in Hamburg, † 3.4.1897 in Wien, war ein deutscher Komponist, Pianist und Dirigent, dessen Kompositionen man der Romantik zuordnet. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Komponisten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Johannes Brahms wurde zum geistes- und kulturgeschichtlichen Repräsentanten des Bürgertums.

Ein erster Aufenthalt in Wien 1862 brachte Anerkennung und Lob. Brahms spielte bei einer privaten Abendveranstaltung sein Quartett in g-Moll mit Josef Hellmesberger senior, worauf dieser begeistert ausrief: „Das ist der Erbe Beethovens.“ Mit dem Bonmot tat Brahms sich schwer; forderte es doch zu Vergleichen auf, bei denen er befürchtete, nicht als ebenbürtig betrachtet zu werden.

1863 nahm Brahms das Angebot an, Chormeister der Wiener Singakademie zu werden. Doch schon 1864 gab er dieses Amt wieder ab, da er sich den administrativen Belastungen dieses Amtes nicht länger gewachsen fühlte. Unter den in der Folgezeit entstandenen Werken sind auch das „Deutsche Requiem“ sowie die „Ungarischen Tänze“. Während das Requiem, das nicht den traditionell lateinischen Texten folgt, sondern Bibeltexte in deutscher Sprache beinhaltet, bei seiner Uraufführung in Bremen 1868 enthusiastisch gefeiert wurde, geriet die Veröffentlichung der „Ungarischen Tänze“, bei denen Brahms auf zum Allgemeingut gehörende Zigeunerweisen zurückgegriffen hatte, fast zum Skandal: Zwar erreichte Brahms mit ihnen ein deutlich breiteres Publikum als mit seinen anderen Werken, doch meldeten sich plötzlich andere Musiker zu Wort (u. a. sein alter Freund Reményi), die sich als Urheber der Musik ausgaben.

Als Pianist war Brahms in jenen Jahren so erfolgreich, dass er seinen Lebensunterhalt auch ohne feste Anstellung bestreiten konnte. Gleichwohl übernahm er 1873 die Leitung des Wiener Singvereins, die er aber schon 1875 wieder abgab. Auch verdienten er und seine Verleger mit seinen bereits erschienenen Kompositionen so viel, dass Simrock ihm förmlich mit der Bitte hinterherlief, ihm doch etwas Neues zur Veröffentlichung zu geben.

Brahms starb am 3. April 1897 im Alter von 63 Jahren in Wien, nach Angaben einiger Biografien an Leberkrebs. Wie sich jedoch herausgestellt hat, war ein Pankreaskarzinom ursächlich für seinen Tod. Er wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.

Die Brahmsgasse erhielt 1954 ihren Namen.