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Außergewöhnliche Gemeinderatssitzung

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Große Abstände zwischen den einzelnen Tischen, Mund-/Nase-Masken, ständig frisch desinfizierte Mikrofone und ein Bürgermeister hinter Pexiglas – es war wahrlich eine denkwürdige Sitzung des Weizer Gemeinderates. Im Frank-Stronach-Saal des Kunsthauses, wo bis vor wenigen Wochen noch hochkarätige Kulturveranstaltungen über die Bühne gegangen sind, tagte am 25. Mai der Weizer Gemeinderat.

Nicht nur formal, sondern auch inhaltlich beherrschten die Auswirkungen der Pandemie das Sitzungsgeschehen. So präsentierte Finanzreferent Ingo Reisinger den Rechnungsabschluss des Jahres 2019, nicht ohne den Hinweis darauf, dass sich Corona auch auf die Finanzsituation der Stadtgemeinde Weiz massiv negativ auswirken wird. Übrigens wurde der Rechnungsabschluss ein letztes Mal nach dem bisher gewohnten System von ordentlichem und außerordentlichem Haushalt erstellt.

Ordentlicher Haushalt
Im abgelaufenen Haushaltsjahr stehen Einnahmen von EUR 62.623.161,26 Ausgaben von EUR 58.862.100,37 gegenüber. Traditionell den höchsten Aufwand machen dabei die Personalkosten mit etwas über € 16 Mio. aus was einem Prozentanteil von ca. 30 % entspricht.

Außerordentlicher Haushalt
Die im ausgeglichene außerordentliche Haushalt ausgewiesene Steigerung mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von jeweils EUR 40.765.750,99 sind laut Finanzreferent bereits auf die buchhalterische Anpassung auf die neue Darstellungsart der VRV 2015 zurückzuführen.

Die Zahlen beweisen aber auch, dass von Seiten der Stadt wieder viel Geld in die heimische Wirtschaft geflossen ist. Neben den alljährlich anfallenden Ausgaben für Wirtschafts- und Umweltförderungen sowie für den Straßen-, Wasserleitungs- und Kanalbau, sind auch finanzielle Mittel in nicht unbeträchtlichem Ausmaß für die Standortentwicklung am alten Bauhof, neue Fahrzeuge für die Stadtfeuerwehr (SRF und LKW), die Radfahrstrategie, das „Quartier e“ sowie Projekte der W.E.I.Z. Immobilien GmbH zur Verfügung gestellt worden.

Umlagen: Sozialhilfeverband, Land
Die Umlage, die an den Sozialhilfeverband abgeführt wurde, betrug  2019 über EUR 4 Mio., an das Land wurden EUR 2,25 Mio. geleistet. Diese jährlich zu entrichteten Beiträge der Stadt in Millionenhöhe sind abhängig von der Finanzkraft einer Gemeinde. Mit einer ausgewiesenen Steuerkraftkopfquote von EUR 1.999 pro Einwohner ist die finanzielle Stärke unserer Stadt im Jahr 2019 deutlich erkennbar.

Kommunalsteuer, Ertragsanteile
Mit EUR 10,80 Mio. Einnahmen an Kommunalsteuern bleibt dieser Wert im Vergleich zum Jahr 2018 auf gleichem Niveau. Die Ertragsanteile sind mit Einnahmen in Höhe von EUR 10,94 Mio. deutlich gestiegen. Gerade bei diesen Werten werden sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie aber am deutlichsten zeigen, gerechnet wird mit deutlichen Einbußen. Trotzdem zeigte sich Finanzreferent Reisinger abschließend zuversichtlich, dass die Stadt Weiz auch aus finanzpolitischer Sicht die Krise halbwegs gut überstehen werde.

Der Rechnungsabschluss wurde einstimmig angenommen!

COVID-19 Maßnahmenpaket

  • Schwimmbad: Durch einstimmige Beschlüsse des Gemeinderates wurden auch weiter Unterstützungsmaßnahmen beschlossen, welche die Auswirkungen der Corona-Pandemie lindern sollen. So wird es im Weizer Schwimmbad für die am 29. Mai beginnende Badesaison um 25 % verbilligte Dauerkarten geben. Für Badegäste mit Hauptwohnsitz in Weiz werden aus gesundheits- und sozialpolitischen Überlegungen Dauerkarten um weitere 25 % vergünstigt.  
  • Betreuungs- und Erziehungseinrichtungen: Für Weizer Musikschüler wird der Elternbeitrag für die Monate März und April zu 50 % erlassen. Für die Kinder der Nachmittagsbetreuung werden für die Monate März und April gar keine Elternbeiträge vorgeschrieben. Damit im Bereich der Kindergärten jene Weizer Eltern nicht benachteiligt werden, die aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit in systemrelevanten Berufen in der Zeit des Lock-Downs Betreuungszeiten in den Weizer Kindergärten und -krippen in Anspruch nehmen mussten, erlässt die Gemeinde für die Zeit vom 18.4. bis 17.5. die Elternbeiträge, die in diesem Fall nicht vom Land übernommen worden sind.

26.05.2020